Value Stream Mapping? Das geht auch in einer Bank

Wir übertragen die Methode Value Stream Mapping (VSM) auf eine Bank

Level: Einsteiger
Lese­dauer: ~4 Minuten
Wertström-Thinking Basics: Wie wird Value Stream Mapping Methode auf eine Bank in der Praxis übertragen?

Value Stream Mapping (VSM) ist eine Methode des Lean Managements, die auf die Visualisierung und Optimierung des Wertstroms bzw. der Wertschöpfungskette eines Bankprodukts bzw. einer Bankdienstleistung abzielt. Sie beschreibt den kompletten Front-to-End-Prozess in Richtung des Kunden. VSM ist eine effektive Methode für Transformations-, Prozess- und Digitalisierungsmanager, um Prozesse in Unternehmen zu analysieren, zu identifizieren und zu verbessern.

Die Entstehungsgeschichte des Value Stream Mappings

Der Ursprung des Value Stream Mapping liegt in der japanischen Lean-Produktion, welche in den 1980er Jahren entwickelt wurde. Die Idee hinter Lean-Produktion war es, Verschwendung in der Produktion zu minimieren und gleichzeitig die Produktivität zu maximieren, um so beste Ergebnisse für die zahlenden Kunden zu erreichen. Ein zentraler Bestandteil des Lean-Produktionsansatzes ist das Konzept der „Wertschöpfungskette“. Dieses bezieht sich auf den Prozess, der notwendig ist, um ein Produkt oder eine Dienstleistung zu liefern.

Im Rahmen der Lean-Produktion entwickelten japanische Ingenieure Methode „Material and Information Flow Mapping“, die später als Value Stream Mapping bekannt wurde. Durch die Visualisierung können Engpässe, Verschwendungen und andere ineffiziente Prozessabläufe identifiziert werden, das ganze ist ausgerichtet auf den Kunden. Gleichzeitig werden somit Effizienz, Kommunikations- bzw. Entscheidungswege sowie die bereichsübergreifende Zusammenarbeit verbessert, was sich direkt in Kostensenkungen widerspiegelt.

Und nun übertragen wir den Ansatz auf das Bankgeschäft: Viele Prozessmanager in Banken kennen das Phänomen, dass sich abteilungsübergreifende Abläufe unnötige Schleifen drehen, recht lange dauern und der Kunde wartet auf Antworten.

In der Bankenbranche trägt das Value Stream Mapping dazu bei, kundenzentrierte Ende-zu-Ende-Prozesse wie Kreditvergabe für Privat- und Geschäftskunden, Immobilienfinanzierungen, Wertpapierhandel und Auslandsgeschäft zu analysieren und zu verbessern. Dies kann zu einer besseren Kundenbetreuung und schnelleren Prozessen führen.

Als Transformations- oder Prozessmanager erhalten Sie einen gesamtheitlichen Überblick über die aktuellen Abläufe der Bank und können gezielt Verbesserungen einführen, sei es durch bessere abteilungsübergreifende Zusammenarbeit, besseren Kommunikationsfluss, schnellere Entscheidungswege, durch das Weglassen von historisch gewachsenen Prozessschritten und natürlich durch Digitalisierung und Automatisierung.

7 Schritte zur Anwendung von Value Stream Mapping auf Banken

Die Anwendung von Value Stream Mapping auf Banken umfasst in der Regel mehrere Schritte. Hier sind die wichtigsten Schritte im Detail:

  1. Identifizierung des Zielprozesses: Zunächst müssen Sie den Zielprozess identifizieren. Dies kann beispielsweise die Kreditvergabe oder die Kontoeröffnung sein.
  2. Identifizierung der Wertschöpfungskette: Sobald Sie den Zielprozess identifiziert haben, müssen Sie die Wertschöpfungskette mit allen Beteiligten von ganz vorne bis ganz hinten visualisieren. Dies umfasst alle Aktivitäten, die notwendig sind, um den Zielprozess abzuschließen. Dazu gehören Schritte, die tatsächlich Werte für Kunden schaffen, und der Aktivitäten, die keine Werte schaffen.
  3. Identifizierung von Verschwendung: Sobald Sie die Wertschöpfungskette visualisiert haben, müssen Sie die Bereiche identifizieren, in denen „Verschwendung“ (im englischen gleichzusetzen mit „waste“) auftritt. Verschwendung kann in verschiedenen Formen auftreten, wie z.B. Wartezeiten, doppelte Arbeitsschritte an drei unterschiedlichen Stellen, fehlende Daten, manuelle Schritte oder Systembrüche.
  4. Analyse der Wertschöpfung und der Nicht-Wertschöpfung: Nach dem Sie die Verschwendung Identifiziert haben, müssen Sie nun die Prozesse analysieren. Dies hilft ihnen dabei zu erkennen, welche Bereiche Wert schaffen, sowie die Bereiche, die keinen Wert schaffen.
  5. Entwicklung von Maßnahmen zur Verbesserung: Nach der Analyse müssen Sie Maßnahmen entwickeln, um die identifizierten Verschwendungsbereiche zu beseitigen und die Prozesse zu optimieren. Die Maßnahmen sollten darauf abzielen, Ihre Effizienz zu verbessern und die Kundenzufriedenheit zu steigern.
  6. Implementierung von Maßnahmen mit dem höchsten Kundennutzen: Nach der Entwicklung müssen Sie die Maßnahmen implementieren. Die Implementierung sollte nach dem höchsten Nutzen für den Kunden priorisiert sein
  7. Kontinuierliche Weiterentwicklung und Monitoring: Nach unserer Erfahrung werden viele Stellschrauben identifiziert, die nach und nach umgesetzt werden. Natürlich sollte der Erfolg der Maßnahmen gemessen und monitort werden.

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Ihre

Reinhild Steins von der Wertstroem GmbH in Düsseldorf